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Sozialverband kritisiert Volksbankschließung

Sozialverband kritisiert Volksbankschließung

Der Ronnenberger Sozialverband will sich gegen die geplante Schließung der Volksbankfiliale in Weetzen wehren. Der stellvertretende Vorsitzende Jürgen Kurse übergab in der Jahresversammlung einen offenen Brief an Bürgermeisterin Stephanie Harms, in dem der Sozialverband um Unterstützung bittet.

Ronnenberg. "Mit der Schließung der Zweigstelle in Weetzen nimmt die Volksbank unseren Mitgliedern die Möglichkeit, in ihrem Wohnort unkompliziert an ihr Bargeld zu kommen. Mittlerweile haben schon viele resigniert. Und dass es noch nicht einmal einen Geldautomaten im Ort als kleinsten Ersatz geben soll, zeigt, wie sozial dieses Geldinstitut als Genossenschaftsbank denkt und handelt", heißt es in dem Brief. Wie sollen Menschen im hohen Lebensalter, die eventuell körperlich eingeschränkt seien, sich mit Bargeld zum Einkaufen auf kurzem Weg versorgen können, heißt es weiter. Hier seien die Politik, die sich bisher brav und still verhalte, und die Stadt in der Pflicht, ihren Bürgerinnen und Bürgern beizustehen. "Wir werden wohl nichts daran ändern können, aber wenigstens wehren können und müssen wir uns. Wir werden uns auch an den neu zu wählenden Seniorenbeirat wenden, um sich diesem Anliegen anzunehmen", betonte Kruse kämpferisch.

Hans-Friedrich Wulkopf vom Kreisvorstand hatte ein ganz besonderes Kompliment mitgebracht: Die Ronnenberger Ortsgruppe sei ein "Vorzeigeverband" innerhalb des Sozialverbandes Deutschland, sagte er bei der Jahresversammlung. "Der Ronnenberger Ortsverband ist einer der größten Sozialverbände in ganz Niedersachsen", sagte er unter dem Beifall der Gäste - und lobte vor allem die Vorsitzende Herta Meyer für ihre vorbildliche Arbeit. Grund für die Zunahme auf nunmehr 711 Mitglieder sei allerdings auch der Negativtrend in benachbarten Sozialverbänden (SoVD). So sind seit dem 1. Juli rund 300 Mitglieder des aufgelösten Gehrdener SoVD an die Ronnenberger Ortsgruppe übertragen worden.

Vorsitzende Herta Meyer berichtete, dass der SoVD in Niedersachsen mehr als 270.000 Mitglieder hat, davon gehören dem Kreisverband Hannover-Land etwa 15.000 Männer und Frauen an. "Im vergangenen Jahr wurden im Beratungszentrum Hannover Leistungen im Wert von knapp 3,6 Millionen Euro für sie erstritten", sagte Meyer.

Bei der Veranstaltung zeichnete die Sozialverbands-Vorsitzende Helga Wurm für 25-jährige Mitgliedschaft sowie zahlreiche weitere Mitglieder für 15- und zehnjährige Zugehörigkeit aus. Die Auszeichnungen für Marga Drobick (65 Jahre) und Sigrid Gröne (40 Jahre) werden nachgeholt.